Die kleine rechteckige Saalkirche mit Satteldach stammt wohl aus dem 13. Jahrhundert. Anstatt eines Turmes wird sie durch einen achteckigen Haubenreiter bekrönt. Ein achteckiger Glockenturm aus Backstein mit Fachwerkglockengeschoss wurde am Ende des 19. Jahrhundert nordwestlich der Kirche separat stehend errichtet. Aus der Gothik stammen noch die Dreifenstergruppe an der Ostwand der Kirche und zugemaurte kleine Fenster in der Westseite. Im Jahre 1636 brannte die Kirche ab – angezündet von schwedischen Truppen – und wurde ca. 30 Jahre später (1664-68) wieder aufgebaut. Die großen Fenster des Kirchenschiffes stammen vermutlich aus dieser Zeit oder etwas später. An der Südwand ist ein zugemauertes Gewände zu sehen und an der Nordseite ist der Zugang zur Herrschaftsloge zu erkennen. Der Anbau ist passend zum Glockenturm aus Fachwerk wohl Anfang des 20. Jahrhundert errichtet.
Im Inneren der Kirche sind eine Holzbalkendecke mit ährenförmige gesetzter Täfelung, eine Fufeisenempore und das barocke Gestühl unter der Loge vorhanden Der Kanzelaltar und die hölzerne Taufe stammen aus dem 18. Jahrhundert. Links vom Altar ist eine kleine Nische zu sehen. Die Orgel wurde 1861 von Friedrich Ladegast aus Weißenfels geschaffen.
(nach Riemer und Riemer-Ranscht)
Glockenturm der Kirche in Gerstewitz